Chharka Bhot, Dolpa
SHREE CHHARKA BHOT GRUNDSCHULE

Chharka Bhot ist ein isoliertes Dorf im nordöstlichen Teil der Dolpo Region, an der Grenze zu Tibet. Die Shree Chharka Bhot Grundschule ist eine von der örtlichen Gemeinde verwaltete Regierungsschule, 60 Kinder besuchten diese in den letzten Jahren, obwohl sie zum Teil verfallen, der Rest sogar hochgradig einsturzgefährdet war. Chay Ya hat in Kooperation mit vielen Sponsor*innen und lokalen Netzwerken ein neues, solides und helles Schulgebäude inklusive Schlafräume errichtet. Für eine gesunde Ernährung der Schüler*innen hat Chay Ya Schweiz ein Gewächshaus finanziert – ein bisschen Lehm, Bambusstangen und Plastikfolie sichert nun drei Monate länger Ernten und frisches Gemüse.

Nun können insgesamt 120 Kinder, auch die aus den umliegenden Dörfern, den Unterricht besuchen. Zuvor lebte die Hälfte der Schüler*innen in weiter entfernten Dörfern, für den täglichen Fußmarsch zur Schule viel zu weit entfernt. Insgesamt sollen 19 Räume (eine Küche, ein Vorratsraum, ein Büro, eine Bibliothek, zwei Schlafräume für die Lehrerschaft, vier Schlafräume für die Schülerinnen und Schüler, neun Klassenräume vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse) errichtet werden, um allen Kindern Unterkunft und Bildung bieten zu können. Das Projekt wird von der Dorfbevölkerung mitgetragen, unter anderem indem sie unentgeltlich als Arbeitskräfte beim Bau mithalfen. Auch für das Essen der Schüler*innen sorgt die lokale Bevölkerung.

Chharka Bhot liegt auf 4.300 Metern und ist unsere am Höchsten gelegene Schule. Um von Kathmandu nach Chharka Bhot zu gelangen, ist zuerst ein Flug nach Nepalganj im Süden des Landes und am folgenden Tag ein Flug nach Juphal notwendig. Ab Juphal werden weitere fünf bis sieben Tage zu Fuß über 5.000er-Pässe benötigt, um Chharka zu erreichen. Dolpo hat keine Straßenanbindung und ist einer der drei entlegensten Distrikte von Nepal. Aufgrund der Kälte kann nur während sechs Monaten (Sommer) gebaut werden.

Kulturelle Besonderheit von Chharka: Die Bewohner*innen in Dolpo gehören der diskriminierten Ethnie der Bhote (Buddhisten, die von tibeto-burmanischen Stämmen abstammen) an und leben einen Lebensstil als Halbnomaden. Im Sommer ziehen sie mit ihrem Vieh auf die Weiden, im Winter wohnen sie in befestigten Hütten aus Stein und Lehm. Allerdings sind die Winter so bitterkalt (teilweise bis zu minus 30° Celsius), dass ein Schulbesuch unmöglich ist. Zusätzlich droht Gefahr durch Schneestürme und Lawinen.

Vor gut fünf Jahren trat ein Lehrer, Samdup Tserin Gurung, mit der Bitte um Unterstützung beim Bau eines Internats aus den gegebenen Gründen an unseren Verein heran. Die Initiative fand großen Beifall in der lokalen Bevölkerung, denn mit dem Internatsbetrieb soll speziell Kindern die Möglichkeit auf Schulbildung gegeben werden, die bisher aufgrund ihrer geografischen Gegebenheiten noch keinen einzigen Tag am Unterricht teilnehmen konnten. Auch würde das Internat allen Nomadenkindern weiterhin die Möglichkeit geben, im sozialen Umfeld ihrer Region integriert zu bleiben. Einige Kinder der wenigen reichen Familien besuchen derzeit ein Internat in der Hauptstadt Kathmandu, welche nur nach einer Woche Reise erreichbar ist. Mit der Internatsschule soll es vor allem armutsgefährdeten Eltern möglich sein, ihre Kinder in die Schule zu schicken, und sie zu motivieren auch Mädchen am Schulbesuch teilhaben zu lassen, wenn diese gut betreut in einer sicheren Umgebung lernen können.