Kathmandu
Nepal in a Nutshell
Die Stadt Kathmandu ist nach dem Tempel Kasthamandap benannt, welcher im Durbar Square stand. Das Sanskrit Wort Kastha bedeutet „Holz“ und mandap „überdachte Zuflucht“.
Kathmandu ist die größte Stadt in Nepal und beheimatet 1,4 Millionen Menschen in ihrem Stadtkern, 2,5 Millionen, wenn man die Umgebung mitrechnet. Die Stadt befindet sich auf ca. 1400 Höhenmeter im Kesselförmigen Kathmandu-Tal. Die Stadt war das königliche Zentrum des Nepalesischen Königreichs und beheimatet Paläste, Häuser und Gärten der nepalesischen Aristokratie. Kathmandu ist das Zentrum Nepals Geschichte, Kultur, Kunst und Wirtschaft. Viele historische Bauten wurden durch das Erdbeben am 25 April 2015 zerstört. CPN-UML’s Bidya Sundar Shakya ist der Bürgermeister der Stadt.
Geschichte
Die Geschichte Kathmandus ist zugleich die Geschichte der Newar Volksgruppe, die vornehmlichen Bewohner des Kathmandu-Tals. Die Gründung der Stadt kann ins 12. Jahrhundert zurück datiert werden, während der Zeit der Malla Dynastie. Die ersten Ansiedelungen fanden um die Handelsroute nach Tibet (südliche Hälfte der Altstadt) und in frühen Wanderunterkünften statt, zu denen Kasthamandap zählte, welches später der Stadt seinen Namen geben sollte. Die Stadt war ursprünglich unter dem Namen Kantipur bekannt und florierte in der Zeit der Malla Dynastie. Ein Großteil der Tempel, Bauwerke und Monumente stammt aus dieser Ära. Zu anfangs war Kathmandu eine unabhängige Stadt, wurde jedoch im 14. Jahrhundert durch den Malla König mit Bhaktapur vereinigt. Später, im 15. Jahrhundert wurde sie ein weiteres Mal unabhängig, als das Land in drei Königreiche gespalten wurde: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Unruhen zwischen den Städten sorgten für zahlreiche Kämpfe und einer Schwächung des gesamten Tals, was die Invasion von Prithvi Narayan Shah, 1768, vereinfachte. Die folgende Dynastie vereinte wiederum Nepal und machte Kathmandu zu seiner Hauptstadt.
Geographie
Kathmandu ist der nordwestliche Teil des Kathmandu-Tals und erstreckt sich bis zum Norden des Bagmati Flusses. Es misst eine Fläche von 50,7km2. Die Stadt ist umringt von mehreren Gemeinden des Kathmandu-Tals: südlich des Bagmati Flusses befindet sich Lalitpur (Patan), mit welchem es ein Stadtgebiet formt, umgeben von der Ringstraße, im Südwesten ist Kiritpur und im Osten Madyapur Thimi.
Kathmandu ist durchzogen von acht Flüssen. Bagmati der Größte unter ihnen und seine Ausläufer Bishnumati, Dhobi Khola, Manohara Khola, Hanumant Khola und Tukucha Khola.
Kathmandu und das Tal befinden sich in der Monsun Laubwald Zone, eine von fünf Vegetationszonen in Nepal.
Klima
Kathmandu befindet sich in der gemäßigt warmen Zone. Die niedriger gelegenen Stadtteile haben ein feucht-subtropisches Klima, die höher gelegenen Teile ein subtropisches-hochland Klima. Die durchschnittliche Temperatur im Sommer beträgt zwischen 28 und 30°C, im Winter 10,1°C. Generell hat die Stadt ein Klima mit warmen Tagen gefolgt von kühlen Nächten und Morgen. Das Wetter ist oft unvorhersehbar und kann in den Wintermonaten nachts unter 1°C sinken. Den meisten Regenfall verzeichnet Kathmandu in der Monsunzeit, hier 65% während der Monate Juni-August.
Architektur und Sehenswürdigkeiten
Die antike Hadelsroute zwischen Indien und Tibet, die durch Nepal verlief, hat eine Verschmelzung von verschiedenen künstlerischen und architektonischen Traditionen von anderen Kulturen mit sich gebracht und mischte sich unter die örtliche Kunst und Architektur. Die Bauwerke in der Stadt wurden über die Jahre von Hinduistischer und Buddhistischer Religion geprägt. Die architektonischen Schätze der Stadt wurden in sieben Gruppen von Denkmälern klassifiziert. 2006 wurden diese sieben Gruppen von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Diese fassen insgesamt eine Fläche von 189 Hektaren und sind die Durbar Squares von Hanuman Dhoka, Patan und Bhaktapur, die Hindu Tempel Pashupatinath und Changunarayan und die Buddhist Stupas Swayambhu und Boudhanath.
Durbar Square: Die übersetzte Bedeutung von Durbar Square ist „Platz der Paläste“. Es gibt drei konservierte Durbar Squares im Kathmandu-Tal und einen nicht konservierten in Kiritpur. Der Durbar Square in Kathmandu befindet sich in der Altstadt und beinhaltet Denkmäler, welche vier verschieden Königreiche representieren (Kantipur, Lalitpur, Bhaktapur, Kiritpur); die jüngste unter ihnen ist die Licchavi Dynastie. Der Komplex zählt 50 Tempel und ist in zwei viereckige Durbar Squares unterteilt. Das äußere Viereck umfasst Kasthamandap, Kumari Ghar und den Tempel Shiva-Parvati; das Innere den Hanuman Dhoka Platz. Beide Plätze und die Denkmäler wurden durch das Erdbeben am 25. April 2015 stark beschädigt oder sogar zerstört.
Pashupatinath: Der Pashupatinath Tempel ist ein berühmter Hindu Tempel aus dem 5. Jahrhundert, der Gottheit Shiva (Pashupati) gewidmet. Er befindet sich in den äußeren östlichen Bereichen des Bagmati Flusses Kathmandus und ist der älteste Hindu Tempel in Kathmandu. Er diente als Sitz der Staatsgottheit Pashupatinath, bevor Nepal zu einem säkularen Staat ernannt wurde. Ein großer Teil des Tempels wurde jedoch im 14. Jahrhundert von mughalesischen Eindringlingen zerstört und wenig bis nichts ist von dem Äußeren des Tempels aus dem 5. Jahrhundert erhalten. Der Tempel, wie er heute zu sehen ist wurde im 19. Jahrhundert errichtet, obwohl das Bild des Stiers und das von Pashupatinath mit den vier schwarzen Köpfen mindestens 300 Jahre alt ist. Der Tempel ist ein Weltkulturerbe der UNESCO. Shivaratri ist das wichtigste und bekannteste Festival das im Tempel zelebriert wird und lockt jedes Jahr tausende von Pilgern und Sadhus an. An Pashupatinath Glaubende (meistens Hindus) dürfen den Tempel betreten, nicht-Hindus und Touristen dürfen den Tempel nur von der gegenüberliegenden Bagmati Flussseite betrachten.
Boudhanath: Das Boudhanat ist einer der heiligsten buddhistischen Plätze Nepals, gemeinsam mit Swayambhu. Es ist auch unter Touristen ein beliebter Besichtigungsort. Boudhanath ist unter den Newar als Khasti und unter den Nepalis als Bauddha oder Bodhnath bekannt. Der Stupa befindet sich etwa 11km nordöstlich des Stadtkerns und sein massives Mandala macht ihn zu einer der größten in Nepal. Boudhanath war bereits 1979 von der UNESCO zu einem Weltkulturerbe ernannt. Jedes Jahr zieht der Stupa tausende von tibetischen Buddhisten an, welche mit Gebetsmühlen um den Stupa marschieren, singen und beten.
Swayambhunath: Swayambhu ist ebenfalls ein buddhistischer Stupa auf einer hügelförmigen Anhöhe im nordwestlichen Teil der Stadt. Diese ist unter anderem eines der ältesten religiösen Denkmäler Nepals. Obwohl der Stupa ursprünglich buddhistischer Herkunft ist, wird er sowohl von Buddhisten als auch Hinduisten verehrt. Der Stupa besteht aus einem Dom als Basis, über dem sich eine würfelförmige Struktur befindet mit den Augen des Buddha in alle vier Himmelsrichtungen gerichtet. Es befinden sich fünfeckige Torans (ähnlich Schildern oder Tafeln) an allen vier Seiten des Würfels mit eingravierten Statuen. Hinter diesen Torans befinden sich dreizehn Etagen. An der Spitze dieser Ringe befindet sich eine Gajur.
Rani Pokhari: Ranipokhari ist ein historisch künstlich angelegter Teich im Herzen Kathmandus. Er wurde vom König Pratap Mall 1670 erbaut. Eine große steinerne Elephantenstatue im Süden symbolisiert Pratap Malla und seine zwei Söhne. Rani Pokhari ist einmal jährlich, während des letzten Tages des Tihar (Bai Tika & Chhath) Festivals geöffnet. Das weltgrößte Chhath Festival findet jedes Jahr in Ranipokhari statt.
Gut zu Wissen
Ethnographie
Die größten ethnischen Gruppen in Kathmandu sind die Newar, Mongoloiden, Kirat, Gurung, Magar, Tamang und Sherpa. Die überwiegend gesprochenen Sprachen sind Nepali und Nepal Bhasa. Die vornehmlichen Religionen sind Hinduismus (90%) und Buddhismus (20%).
Luft
Luftverschmutzung ist ein großes und ernst zu nehmendes Problem in Kathmandu. Der Weltgesundheitsorganisation zu folge übersteigt die PM2,5 Konzentration um ein 4,9-faches die empfohlene Menge in der Luft. (WHO’s Ambient Air Pollution Database von 2016) Es wird ausdrücklich empfohlen einen Mundschutz zu tragen, der Mund und Nase bedeckt.
Elektrizität
Strom ist durch die Nepal Electricity Authority geregelt und verteilt. Strom ist nicht immer in jedem Bezirk gewährleistet und Stromausfälle können überraschen Tag und Nachts passieren und für Stunden anhalten.
Wasser
Die Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen werden von der Kathmandu Upatyaka Khanepani Limited geregelt. Es gibt einen erheblichen Mangel an Wasser für häusliche Zwecke wie Trinken, Kochen, Waschen und Hygiene. Viele Haushalte verwenden Mineralwasserflaschen oder Kanister für diese Zwecke. Davon abgesehen ist davon abgeraten das Leitungswasser zu trinken, da sich Bakterien und Viren darin befinden. Reinigungspillen oder -tropfen sind stark zu empfehlen um gesundheitlichen Problemen wie Durchfall aus dem Weg zu gehen.
Müll
Es gibt kein funktionierendes Müllsystem in Kathmandu sowie im Rest des Landes. Müll landet also an Halden neben der Straße, auf der Straße oder in Flüssen. Jegliche Mittel, wie eine Thermosflasche, um den Müll zu reduzieren sind empfehlenswert.