Leute & REligion
Nepal in a Nutshell
Bevölkerung
Der im Jahr 2011 abgehaltenen Volkszählung zur Folge ist Nepals Bevölkerung von 9 Million im Jahr 1950 auf 26,5 Millionen angewachsen. Von 2001 bis 2011 ist die durchschnittliche Familiengröße von 5,44 auf 4,9 gesunken. Die jährliche Wachstumsrate ist 1,35%. Die Menschen in Nepal werden als Nepalesen oder Nepali bezeichnet. Das Land beheimatet viele verschiedene Volksgruppen. Nepal ist ein multiethisches, multikulturelles und multilinguales Land. Bei der Volkszählung wurden über 100 verschiedene ethnische Gruppierungen und Kasten gezählt, sowie 124 verschiedene Dialekte und Sprachen.
Das Kathmandu-Tal ist das am dichtesten besiedelte Gebiet des Landes, obwohl es bloß einen Bruchteil der Landesfläche einnimmt, beherbergt es 5% der Bevölkerung. Die Nepalesen stammen überwiegend von vier Einwanderungen ab, der von Indien, von Tibet und von Nord-Burma (Myanmar) und dem chinesischen Staat Yannan. Die Mehrheit der Nepalesen lebt weiterhin im zentralen Mittelland, wohingegen die nördliche Bergregion kaum bevölkert ist. Kathmandu, mit einer Einwohnerzahl von 2,6 Million Menschen ist die größte Stadt und kulturelles, sowie wirtschaftliches Zentrum. Laut den Zahlen von 2007 zu folge, beheimatete Nepal auch 130.000 Flüchtlinge und Asylwerber.
Ethnographie
Das ethnische Mosaik in Nepal besteht hauptsächlich aus Indo-Aryan- und Tibeto-Burman-Stämmen. Viele der Nationalitäten sind Überbleibsel der Flüchtlinge, die sich einst versteckten und nach Nepal flohen. Die Herkunft einiger Nationalitäten ist nicht klar oder umstritten, z.B. die der Newar und Tharu.
Die sieben größten Nationalitäten in Nepal sind: Chhetri (16,6%), Hill-Bahun (12,2%), Magar (7,1%), Tharu (6,6%), Tamang (5,8%), Newar (5,0%) und Kami (4,8%). Daneben sind die Nationalitäten der Gurung, Sherpa, Limbu und Rai zu nennen.
Laut der Volkszählung 2011 sprechen 44,6% der Bevölkerung Nepali als Muttersprache. Weitere wichtige Sprachen sind Maithili (11,7%), Bhojpuri (6,0%), Tharu (5,8%), Tamang (5,1%), Newar (3,2%) und Bajjika (3,0%).
Religion
Die überwältigende Mehrheit des nepalesischen Volkes folgt dem Hinduismus (81,34%). Shiva gilt als die Schutzgottheit des Landes. Nepal war das einzige Land mit dem Hinduismus als Staatsreligion, bis der Staat im April 2006 zu einem säkularisierten Staat erklärt wurde.
Die zweitgrößte Religion mit 9,04% der Bevölkerung ist der Buddhismus. Lumbini als Geburtsort von Siddharta Gautama, besser bekannt als Gautam Buddha, im Distrikt Kapilavastu gelegen, ist eine buddhistische Pilgerstätte und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die heilige Stätte von Lumbini wird von einer großen Klosterzone begrenzt, in der nur Klöster gebaut werden können. Der Buddhismus ist auch die dominierende Religion in den dünn besiedelten nördlichen Regionen, die hauptsächlich von tibetisch verwandten Völkern, wie den Sherpa, bewohnt werden.
Die Unterschiede zwischen Hindus und Buddhisten sind in Nepal aufgrund der kulturellen und historischen Vermischung von hinduistischen und buddhistischen Glaubensrichtungen minimal. Darüber hinaus waren Buddhismus und Hinduismus traditionell nie zwei verschiedene Religionen im westlichen Sinne des Wortes. In Nepal teilen die Religionen gemeinsame Tempel und verehren gemeinsame Gottheiten. Die meisten Feste in Nepal sind hinduistisch.
Der Islamismus ist mit 4,39% Gläubigen eine der größeren religiösen Minderheiten, ebenso wie Kirant Mundhum, eine animistische Religion mit 3,05%. Das Christentum, der Jainismus und andere sind weitere Minderheiten.
Daneben glauben viele Nepalesen auch an Gottheiten und Geister, die nicht aus dem Buddhismus oder Hinduismus stammen, sondern einen Bezug zu natürlichen Erscheinungen wie Bäumen, Steinen, Vögeln, Schlangen, Bergen, Feuer, Erde und vor allem Wasser haben.
Nepalesisches Kastensystem
Es wurde parallel zum indischen Kastensystem entwickelt. Das nepalesische Kastensystem veränderte sich mit der Zeit und ist immer noch im Wandel begriffen.
Wie in anderen Ländern, in denen das Kastensystem in der Bevölkerung noch immer gefördert wird, ist die unberührbare oder unreine Kaste eine wichtige Säule der gesamten Zivilisation. Dies kann man leicht erkennen, da die Gruppe der Kami, Damai und Sarki, die größte Gruppe der Unberührbaren, allein bis zu 7% der Bevölkerung ausmacht. Obwohl sich das System verändert und die Grenzen zwischen den Kasten transparenter werden, ist dies immer noch einer der Hauptgründe für die Entwicklungsstagnation einiger ethnischer Gruppen.
Das Bildungswesen und eine säkularisierte Regierung sind die Hauptverantwortlichen für einen Wandel in die richtige Richtung. In der Praxis hängt die Besetzung auch sehr stark von der finanziellen Lage der Person ab. Arme Menschen werden eher in die Kaste der Unberührbaren oder Unreinen gesteckt, wohingegen Reiche meist in die höheren Kasten gesteckt werden. Was auch dazu führt, dass europäische oder internationale Touristen, die aufgrund ihres nichthinduistischen Glaubens in die Gruppe der Unberührbaren gesteckt werden sollten, außer bei Handlungen mit starker ritueller Bedeutung zu denjenigen in den höheren Kasten gezählt werden. Dazu gehören insbesondere alle Handlungen, die Wasser oder die Zubereitung von Reis enthalten.