Tulsipur, Dang
DISABILITY LEARNING CENTER

Bau eines Wohn- und Lernzentrums

Ort

Tulsipur,
Ward-7,
Tulsipur Sub-Metropolitan City,
Distrikt Dang

Umsetzung

Chay Ya Nepal,
Tulsipur Sub-Metropolitan City

Partner

Symphasis,
Karl Zünd Stiftung,
Chay Ya Austria,
Chay Ya Schweiz,

Zeitraum

2021 - 2023

Für

20 Kinder und Jugendliche mit Behinderung im Alter von 5-15 Jahren

Status

Laufend

Projekt

Chay Ya beabsichtigt zusammen mit der lokalen Regierung in Tulsipur ein Wohn- und Lernzentrum für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu errichten und zu betreiben, um ihnen ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Das Zentrum wird auf Kinder ausgerichtet, welche an Blindheit, Taubheit oder einer anderen Form von körperlicher Behinderung leiden. Vorrangig sollen dabei Voll- und Halbwaisen, Kinder aus der Dalit-Kaste („Unberührbare“) und sozial bzw. ökonomisch benachteiligten Familien und familiär vernachlässigte Kinder in das Projekt aufgenommen werden. Zunächst sollen 20 Kinder und Jugendliche (je 10 Mädchen und 10 Jungen) im Alter zwischen 5-15 Jahren aufgenommen werden. Bei steigender Nachfrage ist aber eine Aufstockung des Gebäudes möglich, um die sich die lokale Regierung bei Bedarf kümmern wird.

Ziel ist die Kinder und Jugendlichen parallel zum integrativen Schulunterricht in der regulären Dorfschule im Heim motorisch und intellektuell zu fördern. So geht es auch um die Vermittlung praktischer Fähigkeiten wie z.B. Kochen, Körperpflege oder auch handwerkliche Tätigkeiten, um später ein (zumindest teilweise) selbständiges Leben führen zu können und die Arbeitssuche zu erleichtern.

Auch der geplante Schulgarten soll nicht nur die Ernährung verbessern, sondern den Kindern Versämen und Anpflanzen näherbringen. Ein physiotherapeutischer Spielplatz soll zum spielerischen Training von Muskeln animieren.

Zugleich soll aber auch ein Umdenken der traditionell hinduistischen Gesellschaft im Umgang mit Menschen mit Behinderungen im Alltag angeregt werden, um den Kindern mit Behinderung aus dem Wohn- und Lernzentrum eine berufliche Laufbahn zu ermöglichen. Dazu sollen einerseits mit Veranstaltungen in und außerhalb des Förderzentrums und andererseits mit „Schnupperlehren“ in Betrieben und im öffentlichen Dienst geworben werden. Des Weiteren soll mit der lokalen Regierung eine langfristige und disziplinenübergreifende Strategie, basierend auf einer „Theory of Change“ (ToC) entwickelt werden, die Menschen mit Behinderung die vollwertige Teilnahme an allen Lebensbereichen ermöglichen soll (Inklusion).

Nachhaltigkeitsanspruch

Auf Grund des besonderen Augenmerks auf Nachhaltigkeit werden im Normalfall die Gehälter der LehrerInnen, sowie das Unterrichtsmaterial an den von uns unterstützten Schulen von der Regierung getragen.

Unter besonderen Umständen, wie etwa in sehr abgelegenen Schulen oder im Falle ethnischer Randgruppen, werden diese Kosten für ein Jahr von Chay Ya übernommen.

Nachhaltigkeitsanspruch

Updates

Update April 2022
Inzwischen steht schon das Gebäude und die elektrischen Leitungen werden verlegt. Links vom Center ist noch Platz für einen Küchengarten und unter den Bäumen ist ein Spielplatz speziell für Kinder mit Behinderungen geplant. Die Anbindung zur Schule könnte nicht besser sein: das gelbe Schulgebäude steht direkt gegenüber.

Bei einem Besuch konnten wir uns nicht nur vom Baufortschritt überzeugen, sondern auch gleich die örtliche Selbsthilfegruppe für Menschen mit Behinderung treffen sowie mit den lokalen Politiker*innen beginnen einen Leitfaden zu erstellen. Vorurteile sollen so abgebaut und eine wirkliche Inklusion in die Gesellschaft ermöglicht werden.

Update September 2022
Das ging schnell 🙂 Das Gebäude ist fertig und die ersten 14 Kinder und Jugendlichen mit Behinderung haben hier schon ein neues Zuhause gefunden. Gemeinsam mit der Schule gegenüber wurde eine Eröffnungsfeier organisiert (inklusive lokalem TV-Sender!) – einen besseren Start hätten wir uns nicht wünschen können. Auch mit dem Jobcenter gab es schon Gespräche – hoffentlich bleibt das Interesse weiterhin aufrecht, so dass eine wirkliche Inklusion erreicht werden kann.