Ghunsa, Solukhumbu
BIO MODELLFARM
Nachhaltige Versorgung
Ort
Ghunsa,
Ward-5,
Solududhkunda Municipality,
Distrikt Solukhumbu
Umsetzung
Chay Ya Nepal, SWI, Roots for Life, lokale Dorfbevölkerung
Partner
Land Vorarlberg,
Roots for Life,
Chay Ya Austria
Zeitraum
2019 - 2022
Für
60 - 100 Haushalte
Status
An die Kooperative übergeben
Projekt
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Roots for Life bauen wir in Ghunsa, Solukhumbu, mit euren Spenden und der Unterstützung der Vorarlberger Landesregierung eine Modellfarm für biologischen Gemüseanbau auf. Hier soll unter der Anleitung von Experten Altes bewahrt und Neues ausprobiert werden, um die Versorgungssituation der Familien zu verbessern und in Zukunft neue Einkommensquellen zu schaffen.
Die Dörfer in Solududhkunda (Ghunsa und umliegende Dörfer) erlitten während der schweren Erdbeben von 2015 starke Schäden. Die ohnehin bereits prekäre Ernährungslage wurde durch die Notsituation vehement verstärkt, und bis heute kämpfen die DorfbewohnerInnen mit den Folgen des Erdbebens. Frauen haben in dem traditionell patriarchalen System in Nepal einen niedrigeren sozialen Stellenwert als Männer, was ihren Zugang zu Bildung, Medizin, Nahrung und Einkommen deutlich erschwert. Männer wandern verstärkt in die Städte oder die Golf-Staaten ab, und versuchen dort Geld zu verdienen, während die volle Verantwortung für die Subsistenzwirtschaft und Kinderbetreuung auf den Schultern der Frauen liegt.
Unser Lösungsansatz: Ausgehend von der Erfolgsgeschichte in Chyangsar wollen wir dieses Projekt nach den gleichen Prinzipien aufbauen und in enger Zusammenarbeit mit RfL bestehende Synergien nutzen.
Ziel dieses vorliegenden Projektes ist daher der Aufbau und nachhaltige Betrieb einer Modellfarm in Ghunsa, die als regionales Versuchs- und Trainingslabor für biologischen Landbau, Verarbeitung und Vermarktung von Obst und Gemüse fungiert. Neben der Absicht, damit die Ernährungssicherheit der lokalen Familien zu erhöhen und der Mangelernährung von Kindern bzw. Erwachsenen vorzubeugen, planen wir auch konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Haushaltseinkommen und die Integration der lokalen Frauengruppe in die bestehende Frauen-Kooperative der Region, welche den nachhaltigen Betrieb der Modellfarm auch nach Projektende sichern wird. Somit leistet unser Projekt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der allgemeinen Widerstandsfähigkeit (auf individueller, Haushalts- und Dorfebene) und Ermächtigung (Empowerment) von Frauen in der Region.
Updates
Update März 2020
Das Land für die Modellfarm wurde 2019 offiziell für die Kooperative gekauft, die ersten Gewächshäuser waren schnell aufgestellt, die Pflanzen gepflanzt und Trainings abgehalten. Auch ein Foodfestival konnte abgehalten werden, wo diesmal die Frauen von Ghunsa Gastgeberinnen für die Frauen aus Chyangsar waren. Die Frauen von Ghunsa wurden in die bestehende Kooperative Sagarmatha Milijuli Sana Kishan Women Cooperative LTD integriert.
Trotz Corona und Reiseverbot versuchen wir die Trainings und die Betreuung per Telefon aufrechtzuerhalten.
Aktuelle Informationen stehen auf der Homepage unseres Projektpartners Roots for Life zur Verfügung.
Update September 2021
Obwohl es durch Corona schwierig war, Trainings und Workshops abzuhalten und die Frauen bei ihren Bemühungen zu unterstützen, hat es sie gleichzeitig noch selbständiger gemacht. Sie sind nicht nur stärker zusammengewachsen beim sich gegenseitig Weiterhelfen, sondern haben auch gelernt sich komplett eigenständig zu organisieren.
Statt hauptsächlich Mais und Kartoffeln anzubauen (und zu essen), gibt es inzwischen z.B. auch Kohlsprossen, Tomaten, Gurken, Kohl, Karotten, Bohnen, Karfiol, Zwiebeln, Knoblauch, Brokkoli, Kürbis und Spinat… Die Ernährungssicherheit ist so erhöht, die Ernährung im Dorf ausgewogener, und das komplett biologisch angebaute Gemüse konnte auch verkauft werden, so dass die Frauen ein eigenes Einkommen generieren konnten.
Einige Frauen haben auch gelernt Masken und Binden zu nähen, die sie nicht nur selbst verwenden und so die persönliche Hygiene verbessern können, sondern auch weiterverkaufen, um wiederum etwas Geld zu verdienen. Insgesamt sind die Frauen unglaublich dankbar und stolz darauf, was sie alles gelernt und geschafft haben und wir freuen uns mit ihnen 🙂