Chandrapur, Rautahat
ABFALLENTSORGUNG- & RECYCLING CENTER PHASE I

Entsorgung & Recycling

Ort

Chandrapur,
Distrikt Rautahat

Who implent the project

Umsetzung

Chay Ya Nepal,
Chandrapur Municipality

Our partners who support us in this project.

Partner

Chay Ya Tirol,
Chay Ya Austria,
Land Tirol,
Karl Zünd Stiftung

Period in which this project will be implemented.

Zeitraum

2023 - 2025

Who will benefit from this project.

Für

zunächst 500 Haushalte (bis zu 1.500 in Phase II)

Status of this project.

Status

Laufend

Projekt

Die Urbanisierung in Nepal nimmt rasch zu (wenn sie auch von einem niedrigen Niveau ausgeht) insbesondere in der Terai-Region, in der mehr als die Hälfte der nepalesischen Bevölkerung lebt. Mit der wachsenden Bevölkerung und dem sich ändernden Konsumverhalten ist die Abfallproduktion höher als in der Vergangenheit. Dies erfordert eine moderne Abfallwirtschaft mit Umsetzung von Strategien zur Müllvermeidung und Müllbehandlung bis hin zum Recycling.

Gegenwärtig wird der Großteil der nicht-organischen Abfälle in Chandrapur entweder unsachgemäß vergraben, auf offenen Flächen abgeladen, verbrannt oder in Gewässern entsorgt. Diese nicht vorhandene oder mangelhafte Abfallwirtschaft gefährdet somit die Gesundheit (z.B. durch Krankheiten wie Cholera, Diarrhöe oder Typhus), die Umwelt (z.B. durch aggressive und toxische Substanzen) und das Klima (z.B. durch CO₂-Emissionen)

Untersuchungen haben ergeben, dass mehr als 50 % des Haushaltsmülls in Chandrapur biologisch abbaubar ist und somit zu Dünger verarbeitet werden kann, während nicht biologisch abbaubare Abfälle wie Plastik, Textilien, Metalle oder gefährliche Stoffe getrennt werden müssen, um wiederverwertbare Fraktionen zu gewinnen. Daher sollen die Bürger*innen ermutigt und geschult werden, den Hausmüll in biologisch abbaubare und nicht biologisch abbaubare Abfälle zu trennen.

Das laufende Projekt ist in zwei Phasen unterteilt: In Phase I wird ein Abfallmanagement zunächst für 500 ausgewählte städtische Haushalte eingeführt. Dies dient als Pilotphase für Phase II, in der die Erweiterung des Abfalltrennungs- und Recyclingzentrums und eine Aufstockung auf 1.500 Haushalte erfolgen soll, einschließlich technisch höherwertigen Lösungen für Recycling und Umweltschutz, entsprechend den Erkenntnissen aus Phase I. Weitere Phasen sollen folgen, und werden nach Phase I geplant werden.

Da die Mülltrennung manuell erfolgt, werden 12 Müllsammler*innen aus marginalisierten und benachteiligten Gruppen eingestellt, um sie aus ihren prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen herauszuholen und ihnen ein regelmäßiges Einkommen und einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, wobei auch angestrebt ist, ihre Leistungen für das Gemeinwohl sichtbar zu machen, um ihre soziale Stellung aufzuwerten. Für das Einsammeln der Abfälle aus den Haushalten wird zusätzliches Personal benötigt, das von der Abfallabteilung der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt wird, ebenso wie ein Mechaniker. Das Team wird durch einen Manager des Recycling-Center vervollständigt (insgesamt 25 Jobs). Alle Mitarbeiter*innen erhalten eine Erstausbildung und werden fortlaufend geschult. Darüber hinaus wird vor Ort für Verpflegung gesorgt (der Bau einer Küche ist Teil von Phase I und wird mit Methan-Gas aus der Biogasanlage versorgt, das zusätzlich zur Erwärmung des Wassers für Waschanlagen und Duschen verwendet wird).

Recycelbare Rohstoffe (PET, Kunststofffolien, Eisen- und Nichteisenmetalle) werden gepresst und verkauft oder im Recycling-Center selbst zu neuen Produkten recycelt (z.B. Schalen, Becher, Knöpfe). Das Ziel für Phase I ist eine Wiederverwertungs-Quote von 15 %. Die verbleibenden 85 % der angelieferten Abfälle werden ordnungsgemäß deponiert, aber auch diese Zahl soll in den folgenden Phasen gesenkt werden.

Der zweite Schwerpunkt des Projekts ist die Sensibilisierung für und Förderung der Mülltrennung. Wie in Europa in den 1980er Jahren ist geplant, dass Schüler*innen und Student*innen die Abfalltrennung aus den Schulen in ihr Zuhause “importieren”. Zu diesem Zweck wird eine eigene Schulkampagne gestartet. Neben Jugend- und Öko-Clubs an Schulen werden 25 Aktivist*innen aus den 500 Haushalten der Phase I geschult, um für die Mülltrennung zu werben und ihre Nachbarschaft mit praktikablen Ratschlägen bei der Durchführung der Mülltrennung auf Haushaltsebene zu unterstützen.

Die lokale Regierung der Gemeinde Chandrapur, Rautahat, wird 14 % der Gesamtkosten des Projekts übernehmen. Außerdem wird sie ein Grundstück (20 % der Projektkosten), einige vorhandene Grundeinrichtungen (Strom, Wasser, etc.) und Arbeitskräfte für den Bau bereitstellen. Nach der Fertigstellung des Projekts werden der laufende Betrieb (Gehälter, Ausrüstung und alle Folgekosten) und die Finanzierung von der Gemeinde übernommen, wobei natürlich auch die kommerzielle Seite der Verwertungsanlagen aus dem Projekt (Verkauf von Wertsoffen zur Wiedereingliederung in Produktionsprozesse, eigene Recyclingprodukte, Beratungen, Schulungen, etc.) einen entsprechenden Anteil leisten sollen.

Updates

März 2024
Nachdem schon 2023 Absprachen mit den lokalen Politiker*innen und Landbegehungen stattgefunden hatten, gibt es inzwischen schon ein Büro vor Ort, notwendige Verträge wurden unterschrieben und die ersten Schul-Eco-Clubs sind gegründet. So konnte pünktlich zum „World Water Day“ auch schon ein Mal-Wettbewerb stattfinden und das Bildungs-Programm so offiziell gestartet werden. Die Schüler*innen bekommen hier erste Einblicke in Recycling und Müllverwertung, so soll ihr Umweltbewusstsein geschult werden.

Fotos

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Partner

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